Berlins Artenreichtum kann sich sehen lassen: Neben den fast 3,8 Millionen Menschen leben hier ca. 20.000 Pflanzen- und Tierarten. Diese Vielfalt will die Stadt Berlin mit ihrer Biodiversitätsstrategie langfristig sichern und ausbauen – die Berlinerinnen und Berliner können und sollen dabei unterstützen. Der Bezirk Mitte hat in diesem Zusammenhang ein Gutachten zur Biodiversität (Artenvielfalt) im Fritz-Schloß-Park sowie den angrenzenden öffentlichen Flächen wie Kita, Grundschule und Jugendclub erarbeiten lassen. Das Gutachten ermittelte geeignete Maßnahmen zur Sicherung und Erhöhung der Biodiversität. Ausgewählte Maßnahmen werden nun bis 2029 jährlich im Rahmen umgesetzt.
Gerade für Kinder und Jugendliche sind Naturerfahrungen wichtig, was z.B. der im Projektgebiet gelegene Moabiter Kinderhof in seinem pädagogischen Konzept aufgreift. Das Gutachten wurde deshalb von verschiedenen Aktionen begleitet, die dazu anregen, die Vielfalt des Fritz-Schloß-Parks zu erkunden und das Wissen zu diesem Thema zu erweitern. Am 11. Oktober 2024 fand ein Rundgang mit Interessierten und Fachleuten statt, bei dem Ideen und Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt im Park besprochen wurden. Am gleichen Tag begann auch die Online-Beteiligung auf mein.berlin.de.
Bis Ende 2024 wurden Kartierungen und Bestandsaufnahmen durchgeführt und im Frühjahr 2025 während der Brutzeit ergänzt. Detailliert erfasst wurden neben Brutvögeln die Strauchschicht, invasive Arten, gefährdete Pflanzen, alte Bäume mit Höhlen sowie sogenannte Zeigerarten, die Rückschlüsse auf das Nahrungsnetz und andere Arten im Park zulassen. Auch Laien können sich mithilfe verschiedener Apps an der Analyse des Vorkommens von Vögeln, Insekten oder Pflanzen im Park beteiligen.
Basierend auf der kostenlosen medienpädagogische App Actionbound wurde ein interaktiver Rundgang durch den Fritz-Schloß-Park und das Poststadion entwickelt und am 10. Mai 2025, dem Tag der Städtebauförderung, freigeschaltet. Er enthält Quizfragen, Infotexte und viele weitere Elemente.
Das Gutachten lag Ende 2025 vor und dient als Grundlage für die Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität in den kommenden Jahren. Bisher wurden u.a. Frühblüher, heimische Hecken und Bäume gepflanzt, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen. Auszubildende des Straßen- und Grünflächenamtes legten Benjeshecken als Schutz für Biotope und Zuflucht für Insekten und Vögel an.